12. Netzwerkkonferenz

Ressourceneffizienz als Innovationstreiber - heute und zukünftig

Ort: Scandic Hotel am Potsdamer Platz, Berlin
Datum: 02.12.2013

Im Zentrum der 12. Netzwerkkonferenz stand die Ressourceneffizienz als Treiber von Innovation. 110 Teilnehmer diskutierten über erfolgreich praktizierte Ressourceneffizienz in Unternehmen, die praxisnahe Weiterentwicklung des Themas auf nationaler und europäischer Ebene und mögliche Zukunftsszenarien.

In seinem kurzen Eröffnungsstatement, nahm der neue Geschäftsführer des VDI Zentrums Ressourceneffizienz, Dr. Martin Vogt, auf eine aktuelle Umfrage der VDI Fachgesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik Bezug. Danach sind Energie- und Ressourceneffizienz die wichtigsten Motoren für innovative Prozesse in dieser Branche.

„Ressourceneffizienz ist aus ökonomischen, ökologischen und sozialen Gründen unabdingbar.“ Mit diesem Zitat aus dem Koalitionsvertrag unterstrich Helge Wendenburg, verantwortlicher Abteilungsleiter für Ressourceneffizienz im Bundesumweltministerium, einmal mehr die große Bedeutung des Themas in der Politik. „Mit dem Ziel die Rohstoffproduktivität um den Faktor zwei zu steigern ist die deutsche Volkswirtschaft eine der wenigen, die sich überhaupt ein konkretes Ziel gesetzt hat. Bisher sind 46 Prozent erreicht, aber es muss noch ein weiter Weg bis 2020 zurückgelegt werden. Der für 2016 geplante Fortschrittsbericht des Nationalen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess 2.0), wird weit mehr als nur ein status quo Bericht sein. Vielmehr geht es darum, neue Ansätze und Stellschrauben zu definieren. Im Koalitionsvertrag ist weiterhin angelegt, eine nationale Plattform Ressourceneffizienz zu gründen und Ressourceneffizienz in Kleineren und Mittleren Unternehmen (KMU) zu verstätigen und weiterzuentwickeln."

Ressourceneffizienz erfordert den Mut, anders zu denken und die Schaffung von angstfreien Räumen. Es kommt darauf, an einen Wandel im Konsumverhalten zu erreichen, der sich in der globalen Herstellung und Nachfrage von anderen Formen von Produkten und Dienstleistungen äußert, so das Fazit der Podiumsdiskussion. Gerade in Zeiten von Krisen und großen Veränderungen spielt Kreativität eine außerordentlich wichtige Rolle, die sich in der Gründerzeit von heute widerspiegelt. Prof. Lutz Engelke, TRIAD, beschreibt dies mit den Begriffen „Unordnung als Innovationsprinzip“. Das Bild einer fliegenden Dampfwalze verbindet Engelke mit der kommenden Generation von Unternehmern, deren Geschäftsmodelle durch einen systemischen Wandel und verändertes Denken geprägt sein werden. Diese Unternehmen zeichnen sich durch einen hohen Grad der Vernetzung, Interdisziplinarität und Internationalität aus. Nur die Unternehmen, die mit den notwendigen Systemänderungen Geld verdienen, werden nachhaltig und zukunftsfest.

Erfolgreich praktizierte Ressourceneffizienz-Beispiele wurden von deutschen Unternehmen aus den Bereichen Rückgewinnung von Wertstoffen und Materialsubstitution präsentiert. So stellte Dr. Klaus Wolfer von Würth Elektronik die Erfolge der Kupferrückgewinnung aus einem speziellen Ätzrecyclingverfahren von Leiterplatten eindrücklich dar. Bei einer Armortisationszeit von nur anderthalb Jahren und vielen Umweltvorteilen, lässt sich mit dem Verfahren jährlich Kupfer im Wert 40.000 Euro zurückgewinnen. Seit mehr als zehn Jahren stellt das Unternehmen Magnetech Bauteile aus Magnesiumdruckguss für die Fahrzeug-, Elektro- und Elektronikindustrie her. Magnesium ist wegen seiner geringen Dichte das leichteste aller derzeit bekannten Konstruktionsmetalle, was es besonders attraktiv macht, um Stahl, Aluminium oder Zink in Bauteilen zu ersetzen.

„Ressourceneffizienz ist der Treiber von Innovationen und Innovationen erfordern Mut“, resümierte Dr. Harald Bajorat, Leiter des Fachreferats für Ressourceneffizienz im Bundesumweltministerium. „Wir müssen Ressourceneffizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette betrachten“, sagte Bajorat. Er sieht große Potentiale für die Ressourceneffizienz auch zwischen den Industrien aus verschiedenen Produktionssparten, was unter dem Stichwort Industrial Symbiosis diskutiert wird. Als Bilanz zog er, dass die Bundesregierung einen Beschleunigungsprozess für ProgRess 2.0 brauche.

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