Nachbericht: RE vor Ort in Baden-Baden am 29.06.2017

Ressourceneffizienz durch Digitalisierung

Gemeinsam mit der IHK Karlsruhe lud das Netzwerk Ressourceneffizienz am 29. Juni 2017 nach Baden-Baden zu einer Regionalveranstaltung zum Thema Ressourceneffizienz durch Digitalisierung ein.
Der Einsatz modernster Digitalisierungsinfrastruktur kann Unternehmen dabei unterstützen, Kosten für Material und Energie zu reduzieren und flexibler auf Kundenanfragen einzugehen. Industrie 4.0 beziehungsweise Digitalisierung sind großartige Begriffe, doch was bedeuten sie wirklich für Unternehmen und speziell für KMU?

Diese Fragen wurden im wunderbaren Ambiente des traditionsreichen Palais Biron in Baden-Baden im Rahmen dieser Ressourceneffizienz vor Ort Veranstaltung mit rund 20 Teilnehmenden intensiv diskutiert. Neueste Erkenntnisse aus der Forschung, Praxisbeispiele und ein Erfahrungsaustausch boten den Teilnehmenden erste Antworten zu diesem hochaktuellen Thema.

In seinem Einstiegsvortrag stellte Werner Maaß vom VDI Zentrum Ressourceneffizienz die Studie „Ressourceneffizienz durch Industrie 4.0 – Potenziale für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) des verarbeitenden Gewerbes“ vor. Insbesondere die vorgestellten Praxisbeispiele stießen auf große Interesse und ergaben vielfältige Diskussionen gleich zu Beginn der Veranstaltung.

Den Beitrag zur Ressourceneffizienz durch Digitalisierung stellte Dr. Sven Donisi, (Rosswag GmbH) eindrücklich vor. Konventionelles sehr energie- und materialintensives Gießen wird hier neuerdings mit modernem Metall 3D-Druck verbunden. Dadurch werden Rohstoffe in erheblichen Umfang eingespart. Für dieses Innovative Verfahren wurde das Unternehmen mit dem Rohstoffeffizienz-Preis 2016 ausgezeichnet.

Bisher sind Industrie 4.0 Konzepte meist produktorientiert. Dass sie auch prozessorientiert sein können, zeigte Dr.-Ing. Christian Hager mit der Abwasserfreien Lackieranlage im Werk Bruchsal der John Deere GmbH& Co. KG. Durch vollständige Transparenz der Wasserströme gelang es dem Unternehmen täglich 30 Kubikmeter Wasser zu sparen und somit seinen Wasserbedarf um 30 % zu senken.

Dr. Christian Kühne vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft stellte - wie er es nannte - Ressourceneffizienz auf der Metaebene vor und zeigte die Aktivitäten seines Hauses zum Thema auf. Dabei spielen bei der Umsetzung der Digitalisierung auch Konzepte der Ultraeffizienzfabrik eine große Rolle. Dazu wird sich das Umweltministerium zukünftig noch stärker engagieren.

Abschließend stellte Frau Dr. Rainfurth noch die Angebote für Unternehmen im Kammerbezirk der IHK Karlsruhe vor: Dazu zählen insbesondere beim Thema Digitalisierung sogenannte Sommer- und Herbsttouren zu Unternehmen wie Siemens, SEW, Blanco, Addi-Data, die erste Transformationsschritte schon gegangen sind oder auch Besuche bei ansässigen Forschungsinstitutionen, um die neuste Perspektive der Wissenschaft dazu kennenzulernen.

Intensive Diskussionen zur Umsetzung von Industrie 4.0-Konzepten zwischen den anwesenden Unternehmern haben sich weit über das offizielle Veranstaltungsende hinaus ergeben. Zudem wurden gegenseitige Einladungen ausgesprochen, die umgesetzten Maßnahmen im eigenen Betrieb anderen Unternehmern zu zeigen.

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