Nachbericht: RE vor Ort in Heppenheim am 18.05.2017

Gemeinsam mit Umweltkompetenzzentrum Rhein-Neckar e.V. (UKOM), HessenTrade & Invest und der Wirtschaftsförderung Bergstraße (WFB) veranstaltete das Netzwerk Ressourceneffizienz am 18.05.2017 eine Ressourceneffizienz vor Ort Veranstaltung in Heppenheim. Rund 40 Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Beratung waren dazu unter dem Motto „Ideenbrauerei“ ins Landratsamt des Kreises Bergstraße gekommen.

Die Materialflusskostenrechnung (MFCA) war das Schwerpunktthema dieser Regionalveranstaltung. MFCA kann Unternehmen helfen, Energie- und Materialkosten zu senken, flexibler zu produzieren und auf kurzfristige Änderungen von Nachfrage und Angebot zu reagieren. Wie die Nutzung und Umsetzung dieses Tools erfolgen kann, wurde an diesem Abend vorgestellt und eingehend diskutiert.

Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB, betonte schon in seiner Begrüßung, „Materialeffizienz wird zukünftig für die Unternehmen immer wichtiger“.

Anschließend skizzierte Dr. Christian Kühne, Vorstand UKOM e.V., im ersten Vortrag warum Materialeffizienz für den Standort Deutschland von hoher Wichtigkeit ist. „Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, ihre Prozesse, ihre Produkte und letztendlich ihre Geschäftsmodelle voranzubringen. Dabei sollen sie hocheffizient, möglichst in der Losgröße 1 und das noch hochflexibel produzieren mit hohen Anforderungen an den Klimaschutz und die Minderung von CO2-Minderung.“ Nur durch die genaue Kenntnis der eigenen Materialverbräuche und Umsetzung von Materialeffizienzmaßnahmen kann dies erreicht werden.

Anschließend stellte Dr. Felix Kaup, Projektleiter Umwelttechnik, Hessen Trade & Invest, einen Praxisleitfaden vor, mit dem Zerspanungsprozesse in Unternehmen bewertet werden können. In dem Leitfaden werden Kenngrößen zur Einschätzung von Ressourceneffizienzpotenzialen vorgestellt sowie das Vorgehen zu deren praktischer Ermittlung erläutert. Darauf aufbauend werden mit dem Fokus auf Kühlschmierstoffe und Minimalmengenschmierung Maßnahmen zur Ressourceneffizienzsteigerung beschrieben.

Stefan Kirmes, wissenschaftlicher Mitarbeiter des VDI Zentrum Ressourceneffizienz, zeigte den Anwesenden wie durch den VDI ZRE-Kostenrechner Transparenz bei Kosten und Stoffströmen erreicht werden kann. Anhand eines Praxisbeispiels erläuterte er die 3 Module des Kostenrechners (Kostenstrukturrechner, Materialflusskostenrechner und Investitionsrechner) und wie man damit Verlustkosten in Prozessen aufdecken und Einsparpotentiale ermitteln kann.

Jürgen Junker, Vorstandsvorsitzender der UKOM und Geschäftsführer der Junker-Filter GmbH, erklärte, wie MFCA und CO2-Footprint Unternehmen zum Beispiel dabei unterstützt, versteckte Kosten zu ermitteln, die CO2-Emmissionen zu verringern und die Wertschöpfung zu steigern. „MFCA ist ein Werkzeug, das aufgrund seiner vielseitigen Einsatzbarkeit in allen produzierenden Industriezweigen seine berechtigte Anwendung finden sollte“, lautete sein Fazit.

Anschließend gab es Raum für Fragen, den die Teilnehmer nutzten, um die Vorträge zu kommentieren, zu ergänzen und mit den Referenten zu diskutieren. Bis in den späteren Abend hinein führten die Gäste die Gespräche bei einem regionalen Imbiss in kleinem Kreis fort.

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