17. Netzwerkkonferenz

Bilder: Andreas Simon

17. Netzwerkkonferenz - Nachbericht

„Was kann die deutsche Ressourceneffizienzpolitik?“

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft besuchten die 17. NeRess-Konferenz mit dem Titel „Was kann die deutsche Ressourceneffizienzpolitik?“ am 13. Juni 2016 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

In einem Keynotevortrag erläuterte das Bundesumweltministerium wesentliche Eckpunkte des zweiten Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess II), das im Frühjahr 2016 von der Bundesregierung verabschiedet wurde und die deutsche Ressourcenpolitik bis zum Jahr 2020 bestimmen wird. Der Schwerpunkt liegt – wie schon bei ProgRess I – auf freiwilligen und unterstützenden Instrumenten. Gleichwohl gibt es auch darüber hinaus gehende Ansätze.

Unter dem Titel „Im Spannungsfeld zwischen ökonomischer Wettbewerbsfähigkeit und der Einhaltung planetarer Grenzen“ diskutierten Vertreter des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und des Verbands der Chemischen Industrie e.V. (VCI) über die Umsetzung von ProgRess II und mögliche Beiträge der Industrie. Bei der Frage, auf welcher Ebene welche Maßnahmen zu einer absoluten Verringerung des globalen Rohstoffverbrauchs beitragen können, wurden unter anderem Pfandlösungen für technische Geräte und weitere Maßnahmen zur Stärkung der Langlebigkeit, der Reparierbarkeit und des Markts für Sekundärrohstoffe adressiert. Eingehend besprochen wurden außerdem die Themenfelder Indikatoren und Ziele im Bereich Rohstoffproduktivität und Ressourceneffizienz, mögliche Beiträge der stofflichen Nutzung biotischer Rohstoffe und von CO2 sowie Handlungsfelder der Kreislaufwirtschaft und im Bereich Ökodesign.

Es folgten Vorträge zur konkreten Umsetzung von Ressourceneffizienzmaßnahmen in der betrieblichen Praxis. Die Referenten stellten ein innovatives Beratungsinstrument, ein neu geschaffenes Förderinstrument sowie einen technologischen Ansatz zur Steigerung der Ressourceneffizienz im Bereich der Oberflächenbearbeitung vor. Es stellte sich heraus, dass die Überwindung der jeweiligen Herausforderungen ökonomische Potenziale für die beteiligten Akteure aus dem öffentlichen und privaten Bereich sowie ökologische Potenziale birgt, deren Erschließung einen nachhaltigen gesellschaftlichen Nutzen verspricht.

In der darauf folgenden Podiumsdiskussion stellten Vertreter aus drei Bundesländern vielfältige Maßnahmen zur Förderung von Ressourceneffizienz auf Länderebene vor und diskutierten die unterschiedlichen Ansätze – auch anhand unterschiedlicher wirtschaftsstruktureller Voraussetzungen. In Anhang zu ProgRess II sind die Aktivitäten der Bundesländer zusammenfassend dargestellt. Die gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern wurde hervorgehoben. Auch die Prozesse auf internationaler Ebene, besonders im Rahmen der G7 wurden begrüßt und deren Intensivierung vorgeschlagen.

In einem Schlusswort lobte das Bundesumweltministerium den gelungenen Austausch, aus dem zahlreichen Denkanstöße und Impulse für die weitere Arbeit hervor gingen. Es wurde deutlich, dass die Förderung von Maßnahmen zur Steigerung der betrieblichen Ressourceneffizienz für die öffentliche Hand ein gutes Geschäft sei, das nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der Umwelt zugute komme. Trotz zufriedenstellender Zwischenergebnisse bleibe jedoch noch viel zu tun: Im Hinblick auf die Entlastung der Umwelt, in der Debatte um geeignete Indikatoren, aber auch zur Internationalisierung der Debatte. Der Slogan „Paris umsetzen“ verdeutliche auf prägnante Weise, dass tiefgreifende Veränderungen vieler Lebensbereiche und Wirtschaftsformen – wie Wohnen, Energie oder Mobilität – national und international nötig seien, um die Klimaziele zu erreichen. Dabei habe Deutschland einen nicht zu unterschätzenden Ausstrahlungseffekt auf den Rest der Welt und trüge eine spezielle Verantwortung im internationalen Dialog.

Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin
Datum: 13.06.2016

Programm

10:00-10:45

Die deutsche Ressourcenpolitik

10:00

Begrüßung

Dr. Martin Vogt, VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH  (VDI ZRE)

10:15

Das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm II

Dr. Helge Wendenburg, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und

 Reaktorsicherheit (BMUB)

10:45-12:15

Wo stehen wir mit ProgRess II?

Eine kritische Analyse mit Pro und Contra von

·         Dr. Eick von Ruschkowski, Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

·         Dr. Jörg Rothermel, Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI)

Moderierte Debatte mit Publikumsdiskussion

12:15

Mittagessen

13:15

Netzwerken und Markt der Möglichkeiten (moderiert)

14:00-15:35

Aktivitäten zur Ressourceneffizienz in den Ländern

14:00

Vortrag: Erfahrungswissen in KMU für Ressourceneffizienz nutzen: Der ProNaK-Ansatz

Dr. Kai Morgenstern, RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. Kompetenzzentrum

14:15

Vortrag: Initiative zur Optimierung betrieblichen Ressourcen- und Energiemanagements

Joachim Reinkens, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz

14:30

Vortrag: microZINQ als ressourceneffiziente Oberflächentechnologie

Lars Baumgürtel, Voigt & Schweizer GmbH & Co. KG

14:50

Moderierte Podiumsdiskussion: Aktivitäten zur Ressourceneffizienz in den Bundesländern

         Dr. Christian Kühne, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

         Dr. Robert Hanel, Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz

         Dr. Roger Mackeldey, Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

15:20

Publikumsdiskussion

15:35

Schlusswort

Reinhard Kaiser, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und

Reaktorsicherheit (BMUB)

15:50

 Ende der Konferenz