Nachbericht: RE vor Ort in Ahlen am 16.03.2016

Mit der dritten Auflage des „Effizienz Forum Wirtschaft“ am 16. März 2016 in Ahlen wurden vor der Rekordkulisse von 235 Entscheidern aus produzierenden Unternehmen und Dienstleistung erneut vielfältige Impulse und Anregungen gegeben, um wirtschaftliche Einsparpotenziale in Unternehmen zu erkennen und zu nutzen. Das Netzwerk Ressourceneffizienz unterstützte diese Veranstaltung unter dem Motto „Ressourceneffizienz vor Ort“. Neben dem VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) und dem VDI Bezirksverein Münsterland waren viele weitere regionale Akteure Partner anwesend: Effizienz-Agentur NRW (EFA), EnergieAgentur.NRW (EA), Handwerkskammer Münster, gfw Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Kreis Warendorf, Kreis Warendorf, Wirtschaftsförderung Ahlen, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Kreis Borken, Kreis Borken, Wirtschaftsförderung Bocholt, Wirtschaftsförderung Kreis Steinfurt, Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, Münsterland e.V. und die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen.

Neben einer begleitenden Ausstellung erwarteten die Gäste 16 Fachvorträge zu den Themen Energie Ressourcen, Digitalisierung und Finanzierung.

Jörg Heynkes, Geschäftsführer des Medienunternehmens "VillaMedia" und Vizepräsident der Bergischen Industrie- und Handelskammer, berichtete in seiner Keynote über anstehende herausragende technologische Entwicklungen, die in den kommenden 260 Wochen die Gesellschaft nachhaltig verändern werden und über Potenziale für Ressourceneffizienz, die in diesen Veränderungen liegen.

In dem Forum 2 „Ressourcen“ wurden durch Wilfried Denz von der Umweltberatung Münster die hilfreichen Informationen für die mittelständische Wirtschaft aufgezeigt, die in den VDI Richtlinien zur Ressourceneffizienz aufgelistet sind. Insbesondere der aktuell in der Fachöffentlichkeit diskutierte Entwurf zur Richtlinie 4801 „Ressourceneffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen“ listet 37 erfolgreiche Strategien mit entsprechenden praxisbewährten Maßnahmen auf. Diese Strategien befassen sich mit der ressourceneffizienten Produktentwicklung, dem entsprechenden Produktionsprozess und den organisatorischen Unternehmensabläufen.

Werner Maass vom VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) hob in seinem Vortrag zu „Wirtschaftlichen Vorteilen durch Materialeffizienzmaßnahmen in Kunststoffverarbeitenden Betrieben“ hervor: „Circa 78 % der Unternehmen in der Kunststoffverarbeitung sagen laut einer Umfrage des VDI Zentrums Ressourceneffizienz, dass die Effizienzpotenziale in ihrer Branche nicht ausgeschöpft sind.“ Technologien der Kunststoff verarbeitenden Industrie bieten daher ein großes Potential für eine Steigerung der Material- und Energieeffizienz. Um herauszufinden, wo im Unternehmen Effizienzpotentiale sind, bietet das VDI ZRE eine Reihe von Instrumenten für die Kunststoff verarbeitende Industrie.

Michael Carus, Geschäftsführer der Nova Institut GmbH, präsentierte in seinem Vortrag die bio- und CO2 basierten Kunststoffe für die verarbeitende Industrie. Die stoffliche Nutzung von Biomasse basiert auf einem Mosaik verschiedener Biomassetypen, die eigens zur stofflichen Nutzung land- und forstwirtschaftlich erzeugte Rohstoffe (bspw. Stammholz, Pflanzenöle, Zucker, Stärke) oder biogene Reststoffe (bspw. Stroh, Restholzaufkommen, organischer Abfall, tierische Fette und Proteine) umfassen können. Auf Basis von Biomasse können viele unterschiedliche Polymere (bspw. Expoxidharz, Polyurethan, Polyethylene) mit speziellen Einsatzbereichen erzeugt werden. Die Steigerungsraten für die Produktion dieser Kunststoffe liegen bei 400 % bis zum Jahr 2019. Insbesondere in Asien werden bis 2019 80 % der Produktionskapazitäten für biobasierte Kunststoffe aufgebaut werden. Derzeit liegt hier der Anteil von Asien bei 58 %. Im weiteren Verlauf seines Vortrages erläuterte Michael Carus die Potenziale, die die Verwendung von CO2 für die Herstellung von Kunststoffen ermöglicht. Er berichtete von Lösungen, bei denen CO2 unter der Verwendung von nicht toxischen und Edelmetall freien Katalysatoren als Baustein für die Herstellung des Kunststoffs Polycarbonat genutzt wird.

Ralf Miethe, Geschäftsführer der dkon Systeme GmbH, berichtete sehr anschaulich, wie eine schlanke Fertigung die Qualität und Liefertreue verbessert. Lean-Manufacturing und Materialeffizienz sind die Antwort, damit kleine- und mittlere Unternehmen für die Herausforderungen der Zukunft in einem immer globaler agierenden Umfeld fit bleiben. Dabei sind die Unternehmen herausgefordert, hohe Liefertreue und Qualität bei gleichzeitig reduzierten Kosten durch schlank gestaltete Produkte und Prozesse zu erreichen.

Dr.-Ing. Johannes Wiedemeier vom Bezirksverein des VDI Münsterland, resümierte: „Es war eine schöne, auch sehr informative Veranstaltung. Dank der guten Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen des VDI und des VDI Zentrums Ressourceneffizienz gelang eine gute Darstellung rund um das Thema "Ressourceneffizienz". Und dass selbst Herr Dr. Jahns von der Effizienz-Agentur NRW gemeinsam mit Herrn Maass vom VDI ZRE Werbung für den Münsterländer Bezirksverein machen, kann die gute Stimmung in Ahlen nur bestätigen.“

Zum Seitenanfang