Nachbericht: RE vor Ort in Erfurt am 21.03.2017

Die Familie Ressourceneffizienz mit ihren beiden Kindern Energieeffizienz und Materialeffizienz standen im Mittelpunkt der „Ressourceneffizienz vor Ort“ Veranstaltung am 21.03.2017 in Erfurt.
Gemeinsam mit der CLEANTECH Initiative Ostdeutschland und dem Netzwerk Ressourceneffizienz trafen sich knapp 40 Teilnehmende zum fachlichen Austausch und Netzwerken im comcenter Brühl in der Erfurter Innenstadt.

In seiner Eröffnung benannte Taudor Wilko von der CLEANTECH Initiative Ostdeutschland, die Aufgabe seiner Institution, die Flagge der Cleantech-Branche in Ostdeutschland hochzuhalten und die verschiedenen Akteure miteinander zu vernetzen.
Dr. Schäfer vom Thüringer Umweltministerium führte anhand des oben dargestellten „Familienmodells“ aus, wie sich die Energieeffizienz bereits etabliert hat und was noch zu tun ist, um Ressourceneffizienz ebenso voranzubringen. Ein möglicher Grund, warum Ressourceneffizienz bislang noch nicht so flächendeckend umgesetzt wurde, könnten zu wenig qualifizierte Berater sein, so Dr. Schäfer. Er kündigte an, dass diese Veranstaltung ein Auftakt einer Reihe von Veranstaltung zum Thema Einsparung von Material und Energie in Thüringen sein soll. So soll die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) zur Ressourceneffizienz-Agentur ausgebaut werden. Parallel zur Veranstaltung launchte die ThEGA die Webseite www.thega.de/ressourceneffizienz, die die zentrale Anlaufstelle für Ressourceneffizienz in Thüringen sein soll, wie Axel Wipprecht in seinem Beitrag erläuterte.

Im Anschluss bilden zwei Vorträge von Thüringer Unternehmen den Praxisteil der Veranstaltung: Ein Beispiel für ressourceneffiziente Verfahrenstechnik lieferte Herbert Zölsmann von UGN-Umwelttechnik GmbH. Sein Unternehmen hat ein hochwirksames und ressourceneffizientes Filtermaterial zur Gasreinigung und Gasentschwefelung entwickelt. Die Filter, die eine regionale und kostengünstige Alternative zu Aktivkohlefiltern darstellen, werden aus Celluloseverbundfasern aus Altpapier gewonnen, und bei der Abluftreinigung bei technischen Prozessen eingesetzt.

Sandra Michael stellte das vom Umweltinnovationsprogramm geförderte Projekt der Energieautarken Kläranlage der Stadtwerke Jena vor. Durch einen weiteren Faulbehälter und ein Blockheizkraftwerk zur Nutzung der im Faulbehälter erzeugten Gase ist eine Eigenversorgung sämtlicher Abwasserreinigungen für rund 150.000 Einwohner möglich.

Die Beratungsrichtlinie Thüringen unterstützt kleine und mittlere Unternehmen, die sich durch selbständige Unternehmensberater und Unternehmensberaterinnen u.a. im Themenfeld „Materialeffizienz“ beraten und optimieren lassen wollen. Die fachliche Begleitung durch einen sogenannten Qualitätssicherer wird durch die RKW Thüringen GmbH übernommen, wie André Pesch (Leiter Beratung/Akkreditierung, RKW Thüringen GmbH) in seinem Vortrag Geförderte Ressourceneffizienz-Beratung in Thüringen, darstellte.

Abschließend stellte Dr. Schwake von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt die Fördermöglichkeiten für umweltentlastende Pilotvorhaben für Kleine und Mittlere Unternehmen seines Hauses vor.

Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmenden als sehr gut und hilfreich bewertet. Das Netzwerk Ressourceneffizienz freut sich, Thüringen bei seinen kommenden Aktivitäten zum Thema weiterhin zu unterstützen.

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