Nachbericht: RE vor Ort in Heidelberg am 17.02.2016

Ressourceneffizienz vor Ort unter dem Motto „Ideenbrauerei“

Die Ressourceneffizienz vor Ort-Veranstaltung mit dem Motto „Ideenbrauerei“ fand an einem besonderen Ort statt: In der Darre der Heidelberger Brauerei. Sie stand ganz im Zeichen der Ressourceneffizienz im produzierenden Gewerbe. Das gemeinsame Ziel lautete neue Ideen zu entwickeln, Innovationen voranzutreiben und konkrete Projekte zu realisieren.

Der regionale Partner der Veranstaltung, das Umweltkompetenzzentrum Rhein-Neckar e.V. (UKOM), setzt sich in der Metropolregion Rhein-Neckar für eine Bündelung der Kompetenzen im Umweltsektor ein. Dr. Christian Kühne, UKOM Vorstand und Moderator, stellte den Ablauf des Abends folgendermaßen vor: Unternehmer und Berater sitzen an einem Tisch und interessante Themen liegen vor. Laut Dr. Kühne sind das gute Voraussetzungen, um klare Ansätze und einen deutlichen Nutzen zu erzielen. Gerade im Bereich Ressourceneffizienz kann noch einiges erreicht werden. Allein die durchschnittlichen Materialkosten des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland betragen ca. 43 % und bergen enorme Einsparpotenziale.

Für das richtige Ambiente sorgte Michael Mack. Als Geschäftsführer der Heidelberger Brauerei GmbH ist er seit 44 Jahren im Unternehmen und seit 2005 deren Eigentümer. In seiner Begrüßung wünschte er sich, dass viele Ideen „gebraut“ werden, neue Netzwerke entstehen und die Ideenbrauer sich nicht scheuen, sich auch mal gegenseitig um Rat zu fragen.

Werner Maaß, Mitglied der Geschäftsleitung des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE), zeigte in seinem Vortrag anschaulich die Handlungsfelder, in denen mehr Ressourceneffizienz zu erreichen ist sowie Fördermöglichkeiten. Gerade in den Bereichen Produktion, Rohstoffversorgung und Kreislaufwirtschaft stecken enorme Kosteneinsparpotentiale.

Dr. Torsten Zeller, Wissenschaftler am CUTEC Institut und der technischen Universität Clausthal, informierte in seinem Vortrag über Forschungsvorhaben des Bundesforschungsprogramms r4. Nach r2, r3 stehen bei r4 strategische Rohstoffe im Fokus. Nach Zeller ist es von zentraler Bedeutung, gerade in diesem Bereich die laufenden Forschungen stärker zu vernetzen.

Jan Henning Seelig, ebenfalls vom CUTEC Institut, warf in seinem Vortrag einen Blick auf das Ende des Produktkreislaufes. In Zeiten von Industrie 4.0 werden Produkte immer komplexer. Doch was passiert mit den High-Tech Produkten, wenn diese ausgedient haben?

Eine Überlegung ist der Bau von Demontagefabriken, die innovatives Recycling ermöglichen. Noch handelt es sich dabei um ein Tool, das noch nicht gebaut wurde. Jedoch sind die Technologien bereits identifiziert. Das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Projekt hat dabei mehrere Ziele. Es will mit Hilfe von innovativen Verfahren Stoffkreisläufe schließen, gleichzeitig Ressourceneffizienzpotenziale identifizieren, die Wirkung neuer Technologien simulieren, Systeme konfigurieren und Akteure vernetzen. Zukunftsmusik mit erfolgversprechendem Klang.

Die zahlreichen Teilnehmer der Heidelberger „Ideenbrauerei“ konnten sich umfassend informieren. Im Anschluss wurden erste Ideen ausgeheckt, Kontakte geknüpft und neue Projekte geplant.

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