Nachbericht: RE vor Ort in Weimar am 18.06.2018

Im Klima-Pavillon am Beethovenplatz in Weimar fand am 18. Juni 2018 bereits die zweite Ressourceneffizienz vor Ort-Veranstaltung in diesem Jahr in Thüringen statt.

Einmal angeschoben hat Ressourceneffizienz mehrere Effekte: Sie trägt zur Kostenreduktion bei und erhöht so die Wettbewerbsfähigkeit. Sie verbessert die Prozesskenntnis, sie wirkt sich imagefördernd aus und leistet einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt.
Die Veranstaltung diente als Informations- und Netzwerkangebot für Unternehmen und Initiativen in Thüringen und wurde gemeinsam vom Freistaat Thüringen, Netzwerk Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen, Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Industrie- und Handelskammern sowie der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) organisiert. Rund 25 Teilnehmende kamen aus diesem Grund im Klima-Pavillon der ThEGA zusammen.

Nachdem Prof. Dr. Dieter Sell, Geschäftsführer Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) GmbH die Teilnehmenden begrüßte und stellte er den Veranstaltungsort als Beispiel für effiziente und regionale Ressourcennutzung vor.
Julia Herr, Netzwerkmanagerin VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH, zeigte Wege zum effizienten Produzieren auf. Hierbei führte sie zum Nutzung von Ressourceneffizienz ein und stellte Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen vor.

Dr. Hans-Günther Hencke vom Projektbüro Stakeholder-Dialog Energieeffizienz stellte Förderprogramme des Bundeswirtschaftsministeriums vor und zeigte Beispiele von erfolgreicher Nutzung industrieller Abwärme auf. Hierbei war das Interesse der Teilnehmenden groß, ob es auch solche erfolgreichen Beispiele aus Thüringen gibt. Weiterhin benannte er die nach wie vor enormen Effizienzpotentiale in den Bereichen Beleuchtung (70 %), IT-Systeme (70 %), Druckluft (50 %) und Wärme, Kühlung, Pumpen (30 %).

Christian Kemmerzehl, Leiter Forschung und Entwicklung EAW Energieanlagenbau GmbH Westenfeld zeigte Kältetechnische Innovationen in der Entwicklung und Produktion von Absorptionskälteanlagen. Für dieses neue Produkt erhielt das Unternehmen vor wenigen Wochen den Deutschen Kältepreises 2018 in der Kategorie Kälte- oder klimatechnische Innovation des Bundesumweltministeriums. Mit der neuen Absorptionskälteanlage, die mit einem Blockheizkraftwerk kombiniert werden kann, bei der man Wärme in Kühlung umwandeln kann, hat das Unternehmen das Bauvolumen um 40 % reduziert, und dadurch die Füllmenge für Kältemittel verringert und die Produktionskosten gesenkt. Die Anlage wird mit Kältemittel anstelle Wasser betrieben und ist dadurch in der Nutzung günstiger.

Waltraut Utterodt, Geschäftsführerin PME- Pumpen und Modelltechnik GmbH, zeigte dass Mineralguss günstiger und langlebiger als Edelstahl sein. Mineralguss bietet im Vergleich zu Metallguss eine 400 prozentig längere Standzeit, 70 % weniger Gewicht und 90 % Energieeinsparung. Auch ist ein Design4Recycling, also eine erneute Beschichtung mit Mineralguss, möglich. In besonderen Anwendungsgebieten wie Rauchgasentschwefelung, in sauren oder alkalischen Umgebungen, Energieerzeugung uvm. ist Mineralguss damit das wirtschaftlichere und ökologischere Produkt.

Kiefernkernholz ist die magische Zutat für die Haarpflegeserie von ÜBERWOOD® aus dem Thüringer Wald. Anastasia Schmidt-Kuchtina, Gebr. Ewald GmbH, zeigte den ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz – vom Inhalt bis zur Verpackung des Produktes auf. Hierbei stellte sie auch die antibakterielle Eigenschaften dieses Nebenproduktes aus der Sägeindustrie vor. Polywood als Bestandteil von Verpackungen spart endliche Ressourcen: 20 % Holzfasern in der Verpackung, sparen bis zu 40 % Erdöl.

Abschließend wurde noch das Projekt W ³ plus – Wald Wachstum Wohlstand – Wandel durch innovative Wertschöpfung aus dem Ressourcenpool Wald vorgestellt. In diesem vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt geht es darum, wie die Ressource Wald zur regionalen Wertschöpfung in der „Thüringer Waldregion Rhön, Rennsteig, Schiefergebirge“ beitragen kann. Das Bündnis strebt einen Strukturwandel an, der auf der regionalen Ressource Wald und einer zu entwickelnden regionalen Wertschöpfungskette für Holzprodukte basiert, wie die Projektkoordinatoren Roswitha Lincke, Dr. Katrin Langer, Friedrich Findeisen, Markus Jahreis darstellten.

Beim abschließenden Get Together tauschten sich Teilnehmenden und Referenten noch intensiv zu Erfahrungen sowie Herausforderungen für die Umsetzung von Ressourceneffizienzmaßnahmen.
Der Vernetzungsgedanke stand im Mittelpunkt der Veranstaltung: Eine Teilnehmerin meinte, trotz der überschaubaren Teilnehmerzahl, habe sie mit drei potentiellen Kunden eine weitere Zusammenarbeit vereinbart, sodass das ein sehr lohnenswerter Tag gewesen sei. Meist wäre der persönliche Austausch doch der beste…

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