Nachbericht: RE vor Ort in Erfurt am 08.03.2018

„Ressourcen effizient nutzen – Umwelt schützen und Wirtschaft stärken“ war das Motto der Veranstaltung im Rahmen der Reihe Ressourceneffizienz vor Ort am 08. März 2018 in Erfurt. Eingeladen hatten zu diesem Termin der Freistaat Thüringen, die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) und das Netzwerk Ressourceneffizienz. Dreißig Teilnehmer besuchten „Bei den Froschäckern“ das Gastgeberunternehmen QUNDIS, ein führender Messgeräte-Hersteller für die Verbrauchserfassung von Wärme und Wasser.

Bei der Veranstaltung wurden Grundlagen vermittelt und gelungene Projekte aus der Praxis vorgestellt. So ging es etwa darum, wie die Werkstoffrückgewinnung erfolgreich umgesetzt werden kann, sowie um bundesweite Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen.

Dr. Babette Winter, Staatssekretärin für Kultur und Europa in der Thüringer Staatskanzlei spannte den Bogen vom EU-Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft zu Ressourcenschonung und Wirtschaftswachstum sowie Beschäftigung für Thüringer Unternehmen. Besonders vor dem Hintergrund immer knapper werdender natürlicher Ressourcen, nimmt das Thema Ressourceneffizienz zunehmend Fahrt auf.

Prof. Dr. Dieter Sell, Leiter der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH stellte in seinem Einführungsvortrag die vielen nachhaltigen Effekte der Ressourceneffizienz vor:
Sie trägt zur Kostenreduktion bei und erhöht damit die Wettbewerbsfähigkeit, sie verbessert die Prozesskenntnis, sie wirkt sich imagefördernd aus und leistet einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt. Ansatzpunkte zur Steigerung der Ressourceneffizienz können für Unternehmen die Reduktion von Ressourcenverlusten durch Verbesserung bzw. Sicherung der Qualität, Optimierung der Produktionsprozesse, Konstruktion, ressourcenschonenderes Produktdesign, verstärktes Werkstoffrecycling, bessere Auslastung von Geräten, Anlagen und Spezialmaschinen und wertschöpfungsübergreifende Optimierungen sein.

Axel Müller, Mitglied der Geschäftsleitung der Gastgeberfirma, stellte das Engagement von QUNDIS vor: „Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sind feste Bestandteile unserer Unternehmensphilosophie und spiegeln sich nicht nur in unseren Messgeräten wieder. Darüber hinaus haben wir vor drei Jahren ein Rücknahmesystem für Altgeräte eingeführt, schulen unsere Mitarbeiter regelmäßig zum Thema und haben die Beleuchtung und Klimatisierung in unserer Produktionshalle im Sinne der Ressourceneffizienz optimiert.“

Der Erfurter Messgerätespezialist geht in Sachen Ressourcenmanagement mit gutem Beispiel voran und wurde 2015 EMAS zertifiziert und hat seitdem seine Energie- und Ressourcenverbräuche deutlich reduziert. Beim Betriebsrundgang konnten sich die Teilnehmenden von der gelungenen Verknüpfung von Lean Management und Ressourceneinsparung überzeugen.

Bundesweite Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten zum effizienten Produzieren für Unternehmen stellte Julia Herr vom VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH vor.

Wie durch die Zusammenarbeit einer Erfurter Werbeagentur und eines schwäbischen Traditionsunternehmen für Befestigungstechnik Ressourceneffizienz zur Ressourceneffektivität wird, stellte Heiko Rittweger von Rittweger + TEAM vor.
Im Rahmen eines zweijährigen Entwicklung- und Zertifizierungsprozesses bei WÜRTH wurde ein Schnellmontagesystem zur Befestigung von Rohr- beziehungsweise Haustechniktrassen so weiterentwickelt, dass es nach seiner Nutzung in sortenreine Ausgangsstoffe zerlegt und für eine neue Nutzungsphase wiederaufbereitet werden kann. Die stoffliche Güte bleibt dabei erhalten. Alleine durch dieses eine Produkt, das im Rahmen einer offenen Innovation entstanden ist, werden 25.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr gespart.

Die Nachfrage zum Thema Ressourceneffizienz ist bei Thüringer Unternehmen sehr hoch. Neue Kooperationen entstanden zwischen regionalen Firmen, sodass das Vernetzungsziel der Veranstalter voll aufgegangen ist. Ein weiterer Termin für RE vor Ort ist für den Sommer 2018 in Weimar bereits angekündigt worden. Die Veranstaltung machte deutlich, wie Managementsysteme zur Erhöhung der Energie- und Materialeffizienz beitragen können und zeigte eindrucksvoll, dass selbst in Unternehmen, die sehr modern strukturiert sind und Verschwendung systematisch vermeiden, weitere Einsparpotentiale vorliegen.

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