Nachbericht: RE vor Ort in Heidenheim am 14.11.2017

Der European Six Sigma Club Deutschland e.V. lud am 14. November 2017 gemeinsam mit dem Netzwerk Ressourceneffizienz (NeRess), der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg und der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) zu einer Ressourceneffizienz vor Ort-Veranstaltung nach Heidenheim ein.

Zu zeigen wie Six Sigma und ein umfassendes Qualitätsmanagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu Ressourceneffizienz beitragen können, war das Ziel dieser Tagesveranstaltung in einer Hochburg des verarbeitenden Gewerbes im Brenztal.

Rund 40 Teilnehmende diskutierten ausgiebig die unterschiedlichen Facetten von fertigungs- und montagegerechter Produktgestaltung (DFMA), Lean Management, Six Sigma und Industrie 4.0 und deren Auswirkungen auf einen effizienten Umgang mit Ressourcen.

Bernd Haussmann von konzept:WERT amc stellte vor, wie man mithilfe von Design for Manufacturing and Assemby (DFMA) effiziente Produkte von Anfang an generiert: Er machte deutlich, wie bereits in der Entwicklungsphase das Optimum zwischen Material und Mensch, der die Produkte herstellt, gefunden werden kann. Das Verfahren ermöglicht Kosten und Qualität präventiv zu optimieren, denn während der Produktentstehungsphase liegt der Einfluss auf Produktkosten und -qualität bei über 70 %.

Werner Maass vom VDI Zentrum Ressourceneffizienz stellte die Studie „Ressourceneffizienz durch Industrie 4.0. Potenziale für KMU des verarbeitenden Gewerbes“ vor und zeigte Handlungsfelder und Best Practice auf.

Six Sigma bei Voith Turbo stand im Zentrum des Beitrags von Markus Zwickel, Voith Turbo GmbH & Co KG. Er zeigte auf, wie sich die Implementierung und Anwendung der Six Sigma Methodik bei Voith Turbo praktisch darstellt. In einem Beispielprojekt „Einsatzhärte-Prozess bei Planetenrädern“ war Nacharbeit von 50% Anlass für ein Six Sigma-Projekt. Innerhalb von neun Monaten konnte eine Validierung der Prozessfähigkeit erreicht werden und das Projektziel, die Nacharbeit auf max. 20 % zu reduzieren, weit übertroffen werden, so Zwickel.

Wie die Digitale Revolution durch robuste Produkte und intelligente Prozesse mit Hilfe der Software Analyser bereits Wirklichkeit ist, stellte Frank Thurner von mts Consulting & Engineering GmbH vor. Insbesondere die großen Automobilhersteller nutzen dieses Tool derzeit, um bis zu mehr als 50 % Fehler- und Nacharbeitskosten und Projektlaufzeiten von Monaten auf Stunden zu reduzieren. Die Software liefert die Zusammenhänge von Fehlerbildern und deren Ursachen und bietet pro Fehlerbild / Ursache die relevanten Maßnahmen und Lösungen an.

Christian Ried zeigte auf wie wichtig auch die eigenen, persönlichen Ressourcen bei der Umsetzung von beruflichen Potentialen sind.

Six Sigma kann auch zur Standortsicherung beitragen. Dr. Stephan Back, Carl Zeiss SMT GmbH, stellte anhand eines Beispiels eines mittleren Unternehmens aus der grenznahen Schweiz vor, wie durch die Methode Design for Expieirence (DfE) die gesamte Belegschaft involviert und die Zukunft des Unternehmens in Zeiten des Währungsverfalls und damit unsicherer finanzieller Lage die Qualität optimiert und das Produkt verbessert werden konnte.

Abschließend stellte Erhard Zwettler von der IHK Ostwürttemberg noch Fördermöglichkeiten zu Ressourcen- und Energieeffizienz vor.

Die Veranstaltung machte deutlich, wie die Methode Six Sigma nicht nur die Qualität optimiert und faktenbasiert Optimierungsprozesse ermöglicht, sondern auch welchen großen Einfluss sie auf die Material- und Ressourcenverbräuche in Unternehmen, in denen die Methode zum Einsatz kommt, nimmt.

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