Nachbericht: RE vor Ort in Nauroth am 27.11.2017

Trotz erstem Schnee kamen am 27.11.2017 32 Teilnehmende in Nauroth im Westerwald zusammen, um über das Thema Ressourceneffizienz im Rahmen der Veranstaltungsreihe Ressourceneffizienz vor Ort zu diskutieren. Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz veranstaltete gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Altenkirchen und dem Netzwerk Ressourceneffizienz ein Unternehmerfrühstück zum Thema "Ressourceneffizienz im Unternehmen".

Steigende Rohstoff- und Energiekosten in Verbindung mit neuen gesetzlichen Verpflichtungen zu Energieaudits führen in immer mehr Unternehmen zu Überlegungen und Maßnahmen zur Ressourceneffizienzsteigerung. Daher wurden im Rahmen des Unternehmerfrühstücks die aktuellen Entwicklungen, interessante Hilfsmittel und attraktive Fördermöglichkeiten dieses Bereichs vorgestellt und diskutiert.

Der stellvertretende Landrat des Kreises Altenkirchen, Konrad Schwan, eröffnete das Unternehmerfrühstück zusammen mit Werner Schumacher, Werkleiter des kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebs. Beide gingen in ihrer Begrüßung auf die lange Tradition des Standorts als Deponie ein und zeigten die Entwicklung, die den Umgang mit Abfall genommen hat, auf, und zogen Parallelen zur Ressourceneffizienz.

Wirtschaftliche Erfolge durch Material- und Ressourceneffizienz stellte Julia Herr vom VDI Zentrum Ressourceneffizienz vor. Dabei zeigte sie anhand verschiedener Praxisbeispiele auf, wie sich der sparsame Einsatz von Material, Wasser und Energie auf die Kosten eines Unternehmens auswirken.

Timo Gensel, Landesamt für Umwelt in Mainz, stellte das landesweite Förderprogramm EffCheck vor. Bei dieser unternehmensgrößten unabhängigen Beratungsförderung schließt der Betrieb einen Vertrag mit einem Berater und dem Landesumweltamt. Gefördert werden bis zu neun Beratertagen bei freier Beraterwahl. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Nach knapp 200 durchgeführten EffChecks ist die Resonanz der Unternehmen sehr positiv: Ein Großteil der vorgeschlagenen Maßnahmen werden innerhalb kürzester Zeit umgesetzt und bringen Einsparungen im Durchschnitt von bis zu sechsstelligen Beträgen jährlich.

Förderprogramme für Unternehmen mit Schwerpunkt Energiekostenreduzierung stellte Peter Müller vom Regionalbüro Westerwald der Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH vor. Die Energieeffizienzpotentiale bei branchenübergreifenden Querschnittstechnologien sind nach wie vor sehr hoch. Hier lohnt es sich – insbesondere mit Hilfe von Fördermitteln – zu investieren. Folgende Beispiele für durchschnittliche Effizienzpotentiale führte Herr Müller an: Bei der Beleuchtung liegen sie bei 70 %, bei der Druckluft bei 50 %, bei Pumpensystemen und bei der Wärmeversorgung jeweils bei 30 %.

Abschließend stellte Dieter Oppenhäuser Praxisbeispiele der Ressourceneffizienz aus seiner Beratungstätigkeit vor. Unter anderem zeigte er, dass vermeintlich isolierte Rohrleitungen, Dampfverteiler oder Kessel mit einer Wärmebildkamera ein deutlich schlechteres Bild liefern, als auf den ersten Blick vermutet. Es lohnt sich also, die Produktion – auch außerhalb der Kernprozesse – genau unter die Lupe zu nehmen und Effizienzpotentiale zu nutzen.

Die Veranstaltung machte deutlich, dass der Umgang mit natürlichen Ressourcen viele Unternehmen insbesondere in den ländlichen Regionen umtreibt und dass Optimierungsmöglichkeiten (fast) überall zu finden sind.

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