Anlässlich der offiziellen Eröffnung des Ressourceneffizienz Zentrums Bayern (REZ) fand am 21.10.2016 in Augsburg eine Ressourceneffizienz vor Ort Veranstaltung statt. Dazu hatten das Netzwerk Ressourceneffizienz aus Berlin und das Landesumweltamt Bayern eingeladen. 110 Teilnehmer aus ganz Bayern und weiteren Bundesländern nahmen an der Veranstaltung teil.
Zunächst stellte sich das Team des neuen Ressourceneffizienz Zentrum Bayern mit seiner Leiterin Frau Dr. Susanne Schmid vor und kündigte die Schwerpunkte der Arbeit des Zentrums bis 2019 an. Träger des REZ sind die bayerischen IHKs und das Landesamt für Umwelt. Außerdem unterstützen die Region Augsburg, vertreten durch die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH, und die Region Untermain, vertreten durch die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, als Regionalpartner die Arbeit des Zentrums vor Ort.
Dr. Martin Vogt, Geschäftsführer des VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE), ging in seinem Vortrag auf die Herausforderung Ressourceneffizienz ein und stellte die Angebote des Zentrums für Unternehmen vor. Er betonte: „Dass sich neben dem bundesweiten Kompetenzzentrum VDI ZRE- beauftragt durch das Bundesumweltministerium- nun auch in vielen Bundesländern regionale Effizienz-Zentren entstehen, unterstreicht die Bedeutung des Themas Ressourceneffizienz für das aktuelle und zukünftige Wirtschaften.“
Im Praxisteil überzeugten Unternehmen aus ganz Bayern mit einem breiten Spektrum an Beispielen für den effektiven und effizienten Einsatz von Ressourcen in der betrieblichen Praxis.
Die Kooperation des Tropenhaus Klein Eden am Rennsteig und der Firma Hein-Glas ist im wahrsten Sinne des Wortes exotisch. Durch die Ableitung der Abwärme im Niedertemperaturbereich (< 40° C Vorlauf) aus der Glasproduktion von Heinz-Glas in das Tropenhaus ist eine Erzeugung von tropischen Nahrungsmitteln in Bioqualität möglich. Diese regionale Versorgung nutzt vorhandene Ressourcen gewinnbringend und ermöglicht eine regionale Versorgung mit exotischem Obst und Gemüse, was üblicherweise aus den Tropen eingeflogen wird. Diese einmalige Kooperation wurde zum ausgezeichneten Ort „Land der Ideen“ ausgewählt und wird jährlich von 25.000 Besuchern besichtigt.
Rational aus Landsberg am Lech ist Gerätehersteller für Großküchen und betrachtet die Ressourceneffizienz im Unternehmen entlang des kompletten Lebenszyklus. Bei der Entwicklung wird bereits auf Verwendung wiederverwertbarer Komponenten, einfache Montage, Wartung, Effizienzsteigerungen im Vergleich zu Vorgängerprodukten sowie Recyclingfähigkeit Wert gelegt.
Die multifunktionalen Gargeräte von Rational helfen Energie und Ressourcen in Großküchen einzusparen, indem sie 34 % weniger Strom und 53 % weniger Wasser verbrauchen als herkömmliche Kochutensilien.
Sabine Kestler von der Dettendorfer Wertstoff GmbH & Co. KG nahe Rosenheim stellte vor wie Neukunststoffe aus fossilen Rohstoffen durch Sekundärrohstoffe ersetzt werden. Damit wird die Kreislaufwirtschaft gefördert.
So wird schon durch eine intelligente Logistik der Wertstoffe, die zu Ballen verpresst werden und bis zur größtmöglichen Auslastung der Transportfahrzeuge zwischengelagert werden, das Transportgewicht erhöht und der CO2-Ausstoss reduziert.
Abschließend wünschten sich die Veranstalter, dass möglichst viele Verantwortliche und Mitarbeitende in den Betrieben durch diese Effizienzbeispiele zum Handeln motiviert werden.
Im Anschluss fand die feierliche Eröffnung des REZ mit der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf und Dr. Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages statt. „Ressourceneffizienz ist eine Chance für die bayerischen Unternehmen und den Umweltschutz, denn weniger ist in diesem Falle mehr. Als Impulsgeber will das REZ die Wirtschaft dabei unterstützen, Potentiale zu erkennen und zu nutzen. Wir wollen Bayern zukünftig zu einem der führenden Länder in Sachen Ressourceneffizienz machen. Dabei kommt dem neuen REZ eine wichtige Rolle zu“, so die Ministerin.
Das Netzwerk Ressourceneffizienz und das VDI ZRE gratulieren zur Gründung und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem REZ.