Nach einer Studie des Umweltbundeamts von 2021 ist der Rohstoffkonsum des deutschen Gesundheitssektors zwischen 1996 und 2016 um ca. 47 Millionen Tonnen auf 107 Millionen Tonnen angestiegen. Damit entfallen etwa fünf Prozent des gesamten deutschen Rohstoffkonsums – direkt oder indirekt – auf Dienstleistungen des Gesundheitssektors. Gleichzeitig produziert der Gesundheitssektor erhebliche und zunehmende Abfallmengen. In einer Klinik fallen im Durchschnitt pro Tag sieben bis acht Tonnen Abfälle an, die sich vor allem aus Verpackungen und einfachen Einwegprodukten zusammensetzen. Hochgerechnet auf den Klinikbestand in Deutschland tragen Krankenhäuser mit rund 4,8 Millionen Tonnen zum Abfallaufkommen in Deutschland bei. Große Abfallmengen entstehen auch in anderen Gesundheitseinrichtungen wie Rehakliniken, Pflegeheimen oder Arztpraxen. Auch spielt der Gesundheitssektor mit ca. 5,2 Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen mit Blick auf den Klimaschutz eine wichtige Rolle.
Im Rahmen der 28. NeRess-Konferenz werden aktuelle Ansätze und Perspektive vorgestellt und diskutiert, wie Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen gestärkt werden können. Dabei werden aktuelle Ansätze und Perspektiven, bezogen auf drei thematische Schwerpunkte, im Rahmen der Konferenz vertieft.
Zu Beginn steht die Frage im Vordergrund, welche Bedeutung Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen haben und welche Synergien, aber auch möglichen Zielkonflikte bestehen. Im Anschluss beleuchten Vorträge Ansatzmöglichkeiten und Perspektiven für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung aus Sicht unterschiedlicher Einrichtungsarten des Gesundheitswesens, von Kliniken über Apotheken bis zu Pflegeeinrichtungen. Abschließend wird in einer Podiumsdiskussion diskutiert, wie Beschaffung, Mitarbeitende und Leistungserbringer*innen zu mehr Nachhaltigkeit und zum Einsatz nachhaltiger Produkte motiviert werden können, um eine Circular Economy zu stärken.